Der Anbau von Obst und Gemüse im privaten Umfeld erfreut sich immer größerer Beliebtheit. HobbygärtnerInnen reizt vor allem der Aspekt der Selbstverwirklichung durch den Anbau, aber auch die Gewissheit zu wissen, was Sie letzten endlich ernten und essen. Obst und Gemüse selbst anzubauen ist häufig nicht so einfach und es gibt einige „do´s and dont´s“, die man vorher unbedingt beachten sollte.
Was ist beim Anbau von Kürbissen im eigenen Garten zu beachten:
Die 4 wichtigsten Aspekte beim Anbau von Kürbissen im Garten sind:
- Viel Sonne
- Ausreichend Platz für die Pflanzen zum Wachsen
- Ein bedeckter Boden (z.B. durch eine schwarze Folie oder durch Mulch. Das hilft die Bodentemperatur zu erhöhen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Wachstum von Unkraut zu vermeiden)
- Ein gutes Abwassersystem
Kürbissamen sollten am besten von einer Gärtnerei gekauft werden. Das garantiert die Sortenreinheit und gewährleistet eine angemessene Keim-Rate. Samen, welche selbst von gekauften Kürbissen gewonnen werden, sind häufig steril und sollten vermieden werden.
Möchte man auf den Anzuchtprozess verzichten, bietet sich auch die Möglichkeit gleich Setzlinge zu kaufen. Auch hier sollte man die jungen Kürbispflanzen am besten von einem seriösen Verkäufer erwerben und sie direkt in ihren endgültigen Standort verpflanzen. Es gibt verschiedene Kürbissorten: einige werden als Zierkürbisse verwendet, andere tragen schmackhafte Früchte, während wiederum andere riesige Kürbisse (z.B. Jack o´ Lantern) hervorbringen, die sich hervorragend zum Schnitzen an Halloween eignen. Vor dem Kauf sollte man sich über seine Bedürfnisse und Ideen im Klaren sein und die passende Kürbissorte wählen. Ratsam ist es zu dem, eine örtliche Gärtnerei aufzusuchen und sich von den Mitarbeitern dort beraten zu lassen. Diese können häufig noch Tipps und Tricks zu den örtlichen Bodengegebenheiten geben, wie man mögliche auftretende Krankheitserreger bekämpft und welcher Samen der richtige ist, um die gewünschten Ziele zu erreichen.
Kürbispflanzen brauchen einen mittelwarmen bis warmen Boden, um zu keimen und Früchte zu tragen. Als Faustregel gilt: Samen oder Setzlinge sollten erst verpflanzt werden, wenn die Bodentemperatur über 15-18°C liegt. Ein Standort mit guter Sonneneinstrahlung (etwa 6h pro Tag) gilt als geeignet. Selbst leichter Frost kann das Gewebe der Pflanze schädigen und die Fruchtbildung beeinträchtigen. In tropischen Klimazonen ist der Winter die beste Zeit, um Kürbisse zu pflanzen, während in Gegenden mit kühlerem Klima (z.B. in Europa) die Anzucht erst im späten Frühjahr gestartet werden sollte. Auf kommerziellen Kürbisplantagen wird der Boden auf den Feldern häufig mit einer schwarzen Plastikfolie abgedeckt. Das erwärmt den Boden, fördert das Pflanzenwachstum, reduziert das Unkrautwachstum und kontrolliert die Bodenfeuchtigkeit. Hobbygärtner können ebenfalls eine schwarze Plastikfolie um die Kürbispflanze legen oder den Boden mit einer Schicht Mulch bedecken.
Vor der Aussaat (oder dem Einpflanzen von Setzlingen) können organische Düngemittel in die Erde gemischt werden, das sorgt für einen höheren Nährstoffgehalt und hilft den Kürbissen beim Wachsen. Um vor allem den Stickstoff- und den Kalium-Gehalt im Boden während der Wachstumsperiode zu erhöhen, verbreiten viele Landwirte Gülle oder Kompost als Düngermittel auf ihren Feldern. Beim Düngen sollte beachtet werden, dass Kürbisspflanzen sehr empfindlich sind und auf ein niedrigen pH-Wert und geringe Salz- und Kalzium-Konzentrationen sehr sensibel reagieren.
Beim Anbau von Kürbissen, insbesondere solchen, die große Früchte tragen sollen, kann es sein, dass das gewünschte Ergebnis aufgrund von zu kleinen Abständen zwischen den Pflanzen verfehlt, wird. Als Faustregel gilt: Eine Kürbispflanze pro Quadratmeter ist am besten. Die Verwendung von Gerüsten (Rank-Gitter/Gitternetz) ermöglicht es, platzsparend Kürbisse zu ziehen und erlaubt den Anbau von zwei Pflanzen pro Quadratmeter. Ebenso erfreut sich die Nutzung immer höherer Beliebtheit bei der Anzucht von Kürbissen.
Kürbispflanzen haben große Blätter und die Frucht einen hohen Wassergehalt. Für ein gesundes Wachstum benötigen sie also viel Wasser. Um das zu gewährleisten, sollte darauf geachtet werden, dass der Boden ausreichend feucht bleibt. Insbesondere während der Blüte und des Fruchtansatzes ist eine ausreichende Wasserzufuhr für eine gute Ernte unerlässlich. Gleichzeitig sollte eine Überwässerung sowie das Giesen auf die Blätter vermieden werden, da es sonst zu Welke und Krankheitsausbrüchen kommen kann. Außerdem führt Staunässe während der Reifung der Früchte meist zu wässrigen, geschmacklosen Früchten. In der Reifephase sinkt üblicherweise der Wasserbedarf der Pflanze.
Kürbisse, die aus Samen gezogen werden, brauchen im Durchschnitt 3-4 Monate bis zur Ernte.
Beim Anbau von Kürbissen kann die Feldwirtschaft (der wechselnde Anbau von verschiedenen Pflanzen in derselben Erde) eine einfache Möglichkeit sein, Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen und die Belastung des Bodens zu vermeiden. So könnte man Kürbisse mit anderen (nicht eng verwandten) Arten abwechselnd pflanzen, um gesündere Pflanzen und weniger Probleme (Schädlinge/Krankheiten) zu haben. Der Kürbis gilt im Allgemeinen jedoch als widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlingen im Vergleich zu anderen Cucurbita Arten wie die Melonen.
Referenzen
- https://extension.umn.edu/vegetables/pumpkins-and-winter-squash#watering-236360
- https://extension.psu.edu/pumpkin-production
- https://extension.usu.edu/yardandgarden/research/pumpkins-in-the-garden
Weitere Informationen
Pflanzeninformation und Sortenwahl bei Kürbissen
Kürbisanbau im Garten
Kürbis – Ertrag, Ernte und Lagerung