Hühnerfütterung – Was fressen Hühner?

Wie in vielen anderen Bereichen der Nutztierhaltung gibt es auch hier den bekannten Streit zwischen „Weidehaltung“ und „konventioneller Fütterung“. Befürworter der „Weideland“ -Ideologie behaupten, dass das natürliche Futter der Hühner eine Kombination aus Gras, Insekten, Würmern, Sand und kleinen Steinen ist, welche die Hühner lieber selbst entdecken, als es in einem Napf angeboten zu bekommen. Der Vorgang des Umherstreifens und der Nahrungssuche ist von wesentlicher Bedeutung und steht in engem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Hühner. Unter dem Begriff Weide versteht man eine breite Palette von Pflanzenarten: Gras, Klee, Luzerne (Medicago sativa), Chicorée, Hülsenfrüchte, Kohlarten, usw. Die Artenvielfalt der Weiden steht in direktem Zusammenhang mit der Qualität des Futters (je vielfältiger das Angebot, desto besser die Qualität). Wenn das Weideland das ganze Jahr über genügend Futter für die Hühner bietet, gibt es laut vieler Hühnerhalter keinen Grund, etwas anderes als Grünfutter, Heu und Silomais in der Futterschale anzubieten. Viele Landwirte verwenden auch spezielle Weiderahmen (oder -boxen), um ihren Hühnern auf kleinem Raum frisches Gras anbieten zu können. Weiderahmen sind im Grunde Hochbeete, die mit einem Maschendraht geschützt sind. Die Hühner können nur den oberen Teil der Halme fressen, während die Wurzeln der Pflanzen geschützt sind, so dass die Pflanzen in wenigen Tagen wieder nachwachsen können.

Die Hühner sollten jedoch nicht irgendwelche unbekannten Pflanzen fressen dürfen. Wenn Sie Hühner auf der Weide halten, sollten Sie unbedingt alle Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln, Auberginen usw.) von Ihrem Feld entfernen, da die Blätter und andere Teile dieser Pflanzen für Hühner giftig sind. Auch andere Zierpflanzen (z.B. Azaleen) und Sträucher sind für Hühner giftig und können nach dem Verzehr selbst eines kleinen Blattes zu lebensgefährlichen Reaktionen führen.

Denken Sie daran, dass während der frostigen Wintertage eine Wiese mit reicher und vielfältiger Vegetation zwar eine ausgezeichnete Futterquelle darstellt, die Hühner aber die meiste Zeit des Tages den Stall nicht verlassen werden, selbst wenn Sie die Tür des Stalls offenlassen. Dementsprechend benötigen wir in den meisten Fällen einen ausreichenden Vorrat an handelsüblichem Hühnerfutter, um unseren Hühnern eine ausgewogene, protein- und ballaststoffreiche Ernährung zu bieten.

Die meisten handelsüblichen Hühnerfutter sind eine Mischung aus Soja-, Mais- und Baumwollsamen, die oft mit Luzerne gemischt werden. Frisch geschlüpfte Küken benötigen ein Starterfutter, das in der Regel 20 % Eiweiß enthält und oft mit Medikamenten gegen Kokzidiose behandelt wird. Bei Legehennen, die sich hauptsächlich von Weideflächen ernähren, wird Kraftfutter als Energielieferant eingesetzt. Es besteht im Allgemeinen aus Mais- und Weizenschrot und ist ein geeignetes Futter, um die Hühner in der kalten Jahreszeit warm zu halten. Wenn wir Hühner zur Eierproduktion halten, ist es üblich (neben anderen Futtermitteln) Pellets mit hohem Kalziumgehalt (3 %) anzubieten, welche die Eierproduktion fördern. Wenn wir Hühner für die Fleischproduktion aufziehen, fügen wir ihrem Futter im Allgemeinen mehr Getreide (Weizen, Gerste und Sorghum) hinzu (bis zu 20 % Protein), um ihr Wachstum zu steigern.

Mittlerweile ist pelletiertes Futter bei Hühnerhaltern sehr beliebt. Die Fütterung mit Pellets gewährleistet nämlich, dass die Hühner je nach Einsatzbereich, Wachstumsstadium und Bedarf die optimale Nährstoffmischung zugeführt bekommen können. Somit wird verhindert, dass sich die Hühner nur das Futter aussuchen können, das sie mögen, und den Rest liegen lassen. Aber auch die Landwirte, die ihren Hühnern Pellets anbieten, fügen in der Regel einen kleinen Prozentsatz an Vollkorngetreide zum Futter hinzu. Das liegt daran, dass der Verzehr von Vollkorn einen empfindlichen Teil des Hühnermagens anregt, der eng mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Hühner verbunden ist. Berücksichtigen Sie außerdem, dass Grit sehr wichtig ist, wenn Ihre Hühner nicht auf der Futtersuche sind. Da Hühner keine Zähne haben, ist Grit (Erde, Sand und kleine Steine) für die Verdauung äußerst hilfreich. Weiden Ihre Hühner draußen und stöbern nach Futter, werden sie sicherlich ihren Anteil an Grit auf der Wiese aufnehmen, so dass eine zusätzliche Zugabe zu ihrem Futter nicht erforderlich ist.

Schließlich müssen die Hühner 24 Stunden am Tag Zugang zu Wasser haben. Wir können unbewegliche (automatische oder nicht automatische) Tränken im Stall und an 2-3 voneinander entfernten Stellen auf dem Feld aufstellen.

Lesen Sie hier mehr über Pflanzen, die für Nutzvieh giftig sein können.

  1. Wie Hühner gehalten werden
  2. Hühnerstall – Hennenstall
  3. Auswahl von Hühnern für die Eier- oder Fleischproduktion
  4. Hühner richtig füttern
  5. Die Eierproduktion
  6. Gesundheit und Krankheiten bei Haushühnern
  7. Umgang mit Abfällen von Hühnern
  8. Fragen und Antworten zu Hühnern

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