Vermehrung von Artischocken

Artischocken können auf 3 Arten vermehrt werden:

  • Durch Saatgut
  • Durch Ableger – Seitentriebe
  • Durch Wurzelkronenteilung (unterirdische Triebe mit apikalen und seitlichen Knospen, „ovoli“ genannt)

Die Saatgutvermehrung ist eine kostengünstige Methode. Sie kann auch in Labors zu Züchtungszwecken eingesetzt werden. Weltweit entscheiden sich viele Erzeuger (z. B. in Texas) für diese Vermehrungstechnik. Bei der Saatgutvermehrung säen die Erzeuger die Samen in Saatbeeten mit einer Saattiefe von 1 cm (0,4 Zoll) in einer geschützten Umgebung unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen aus. Die optimalen Temperaturen für die Keimung von Artischockensamen liegen bei 21-26 (70-79°F). Für einen Hektar benötigen sie etwa 1.200-1.500 Gramm Samen (1-1,3 lb/acre). Als Substrat bevorzugen sie Torf. Sie halten das Substrat ständig feucht, bis die Samen keimen. Unter optimalen Bedingungen keimen die Samen etwa nach 8-12 Tagen. Wenn die Pflanzen in Töpfe gesät wurden, benötigen sie 2-2,5 Monate, um eine verpflanzbare Größe zu erreichen. Die Auspflanzung im Freiland kann Mitte Herbst erfolgen (Mitte Oktober für die nördliche Hemisphäre). In den letzten 30 Jahren sind auch einige vielversprechende und ertragreiche Hybriden auf den Markt gekommen, die jedoch noch nicht weit verbreitet sind. Die beiden Hauptgründe sind die hohen Kosten, die sich viele Erzeuger nicht leisten können, und die verzögerte Kopfbildung. Andererseits haben Forscher herausgefunden, dass bestimmte Sorten eine längere Erntezeit aufweisen, wenn sie durch Samen vermehrt werden, was zu einem höheren Ertrag und einer höheren Anzahl von Köpfen pro Pflanze führt. Ableger oder Seitentriebe sind die am häufigsten verwendete Artischockenvermehrungsmethode. Artischocken neigen von Natur aus dazu, aus der Keimung der Knospen des Rhizoms ständig Ableger zu bilden. Diese Ableger können vorsichtig entfernt werden, wenn sie 25-40 cm lang sind und 4-6 Blätter haben und direkt an ihren endgültigen Platz verpflanzt werden. Anschließend werden sie bis zu 10-15 cm mit Erde bedeckt. Die beste Zeit zum Sammeln von Artischockenablegern ist der frühe bis spätere Herbst (September – Oktober in der nördlichen Hemisphäre) in warmen Gebieten und der März in kühleren Regionen. Die vegetative Vermehrung hat jedoch den großen Nachteil, dass ein hohes Risiko der Krankheitsübertragung besteht. Eine weitere gängige Methode zur ungeschlechtlichen (vegetativen) Vermehrung von Artischocken ist die Teilung der Wurzelkrone. Der unterirdische Teil einer Artischocke besteht aus 3 Wurzelkronen. Die Erzeuger können die Wurzelkronen einer reifen Mutterartischocke während der Vegetationsruhe vorsichtig entfernen. Danach teilen sie die Wurzelkrone in kleinere Teile, sofern jeder Teil mindestens zwei Knospen hat. Schließlich vergraben sie die Kronen unter feuchtem Sand, bis sie eingepflanzt werden können. Wie bei der Vermehrung mit Seitentrieben sollte der Erzeuger bei der Auswahl und dem Schneiden des Pflanzguts vorsichtig sein, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Sie sollten nur Wurzelkronen von gesunden Pflanzen auswählen.

Verweise

Calabrese, N.; Carito, A. Yield evaluation of new seed propagated artichoke cultivars. Acta Hortic. 2013, 983, 393–397

García, S. M., Cointry, E., López Anido, F., Firpo, I. T., Cravero, V. P., & Rotondo, R. (2009, June). Evaluation of two propagation systems in globe artichoke. In VII International Symposium on Artichoke, Cardoon and Their Wild Relatives 942 (pp. 147-152).

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