Vermehrung und Bestäubung von Pistazienbäumen

Vermehrung von Pistazienbäumen

Wie bei vielen anderen beliebten Obstbäumen erfolgt die Vermehrung des Pistazienbaums durch Okulation. Professionelle Pistazienzüchter profitieren von einem Baum, der eine Kombination aus zwei verschiedenen Pflanzenteilen ist, der Unterlage und dem Edelreis. Die Unterlage ist der untere Teil des Baumes und bildet das Wurzelsystem. Die Resistenz der Unterlage gegen bodenbürtige Krankheiten (Verticillium-Welke) ist äußerst wichtig. Das Edelreis bildet den oberen Teil des Baumes und bestimmt die Eigenschaften der Früchte. Der Anbauer muss sowohl die Unterlage als auch den Edelreis sorgfältig auswählen, da eine ungeeignete Auswahl beider Teile zu einer unzureichenden Produktion führen könnten. Das Edelreis wird oft auf die Unterlage gepflanzt, nachdem diese in den Pistazienhainen gepflanzt wurde. In den Vereinigten Staaten ist Kerman die beliebteste weibliche Sorte, die am häufigsten von der männlichen Sorte Randy bestäubt wird. Pioneer Gold 1 und UCB-1 sind hybride Unterlagen, die aufgrund ihrer Resistenz gegen die Verticillium-Welke sehr beliebt sind.

Bestäubung von Pistazienbäumen

Die natürliche Bestäubung der Pistazienbäume erfolgt hauptsächlich durch den Wind. Insekten und Bienen helfen nicht und verschlechtern stattdessen die Bestäubung der Pistazienbäume. Der Wind überträgt den Pollen von den männlichen Bäumen auf die weiblichen Bäume. In kleinen Plantagen sollte idealerweise ein männlicher Baum in der Mitte von jeweils 7 weiblichen Bäumen stehen. Der männliche Baum muss in der Mitte von jeweils 7-9 weiblichen Bäumen stehen, um die Verbreitung des Pollens in der Luft rund um die Pistazienfarm zu erleichtern. In großen Pistazienplantagen mit 600 und mehr Bäumen setzen die Landwirte oft einen männlichen Baum auf 21 oder mehr weibliche Bäume.

Pistazien unterscheiden sich von anderen Bäumen dadurch, dass die männlichen Bäume zuerst blühen und die weiblichen Bäume erst später. Ein Mangel an Winterkälte kann ein großes Bestäubungsproblem verursachen. Nach einem warmen Winter blühen die männlichen Bäume aufgrund der unvollständigen Unterbrechung der Winterruhe viel früher als die weiblichen Bäume. Infolgedessen geht ein großer Anteil des Pollens verloren, was zu einem geringeren Fruchtansatz und einer größeren Anzahl leerer Nüsse führt. Außerdem wird die natürliche Bestäubung sehr schwierig, wenn während der Blütezeit kein Wind weht oder Regenwetter herrscht. In all diesen Fällen wird häufig auf künstliche Bestäubung zurückgegriffen.

Dabei sammeln wir den Pollen von männlichen Bäumen und lagern ihn im Kühlraum. Wir stellen eine Pollenmischung her und streuen sie im Pistazienanbaugebiet nur dann aus, wenn die weiblichen Bäume blühen und die Wetterbedingungen geeignet sind (d.h. leichter Wind und auf keinen Fall Regen). Das Sammeln von Pistazienpollen von männlichen Bäumen ist ein sehr einfaches Verfahren. Hierfür werden die männlichen Blütenstände von Hand eingesammelt, sobald sich die Antheren geöffnet haben, und sofort auf einem speziellen Papier an einem kühlen, trockenen Ort ausgebreitet. Dann werden sie für die nächsten 2-3 Tage geschüttelt. Der gesammelte Pollen wird zum Trocknen vorsichtig auf speziellem Material ausgebreitet und dann in Gläsern im Kühlraum aufbewahrt. Sobald wir feststellen, dass die weiblichen Bäume aufgeblüht sind, wird der Pollen in der Regel in einem Verhältnis von 1 Teil Pollen zu 3-4 Teilen eines speziellen Pulvers gemischt und morgens mit speziellen Geräten (z.B. Sprühgeräten) im Pistazienhain verstreut. Diese Prozedur wird jeden Tag über 4 Tage hinweg wiederholt.

Heutzutage ist die künstliche Bestäubung aufgrund des Qualitätsmanagements im Plantagenbau jedoch umstritten. Es handelt sich um ein arbeitsintensives Verfahren, das nur von erfahrenem Personal in Ausnahmefällen durchgeführt werden darf. In vielen Fällen führte eine erhöhte Pollenmenge pro Narbe dazu, dass die Blüten ab einem bestimmten Zeitpunkt übermäßig abfielen. Dies führte zu einem geringen Fruchtansatz bei Pistazien nach künstlicher Bestäubung. Andererseits gibt es Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass die künstliche Bestäubung nicht nur die Anzahl der Früchte pro Rispe und den Gesamtertrag pro Rispe erhöht, sondern in einigen Fällen auch die Nussgröße und das Trockengewicht der Kerne verbessert.

Lesen Sie mehr über künstliche Bestäubung.

  1. Informationen zum Pistazienbaum
  2. Wie man einen Pistazienbaum aus einer Nuss zieht
  3. Anlegen einer Pistazienplantage
  4. Wachstumsbedingungen für Pistazienbäume
  5. Vermehrung und Bestäubung von Pistazienbäumen
  6. Bodenbedingungen und -vorbereitung für Pistazienbäume
  7. Anpflanzung von Pistazienbäumen
  8. Erziehen und Beschneiden von Pistazienbäumen
  9. Düngebedarf für Pistazienbäume
  10. Wasserbedarf von Pistazienbäumen
  11. Ernte und Ertrag von Pistazienbäumen
  12. Krankheiten und Schädlinge des Pistazienbaums
  13. Fragen und Antworten zum Pistazienbaum

UNSERE PARTNER

Wir arbeiten mit NGOs, Universitäten und anderen Organisationen auf der ganzen Welt zusammen, um unsere gemeinsame Mission für Nachhaltigkeit und menschliches Wohlergehen zu verwirklichen