Was frisst ein Pferd alles? – Pferdefütterung

 

Wenn es um das Füttern von Pferden geht, gibt es natürlich wie immer die bekannte „Weide vs. kommerzielles Futter“-Debatte. Natürlich stimmt es, dass Pferde (genau wie Kühe, Schweine, Ziegen und andere Tiere, die jetzt domestiziert sind) Jahrhunderte lang nur mit Weiden und Trinkwasser in der freien Wildbahn überlebt haben. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Pferdes in freier Wildbahn ist allerdings deutlich kürzer als die eines domestizierten Pferdes. Darüber hinaus benötigen bestimmte Tiere (Ältere, Aktive, Verletzte Tiere usw.) einen hohen Anteil an Proteinen (und/oder Vitaminen), die man ihnen nur mit kommerziellen Futtermitteln zuführen kann. Egal wie, Pferde müssen 24 Stunden am Tag Zugang zu frischem Wasser und Heu haben.

Ein Pferd kann täglich mehr als 1% seines Körpergewichts im Heu verzehren. Wenn Sie nur junge Pferde besitzen und Ihr Feld das ganze Jahr über genügend abwechslungsreiche Weiden verfügt, können Sie Ihre Pferde so füttern und die Hunderte an Dollar, die Sie sonst für anderes Futter ausgeben müssten sparen. Der Begriff Weide definiert eine breite Palette von Pflanzenarten: Gras, Klee, Alfalfa (Medicago sativa), Lollium, Hülsenfrüchte, Brassica usw. Timothy, Alfalfa und Trifolium Alexandrinum (frisch oder als Heu) sind eine gute Basis für die Ernährung von Pferde. Pflanzen die der Sorghum-Art angehören sind für Pferde giftig und müssen deshalb vermieden werden. Ein zukünftiger Pferdebesitzer sollte viel Recherche betreiben und dafür sorgen, dass für Pferde giftige Pflanzen in den Bereichen, in denen sich die Pferde aufhalten, entfernt werden.

Die oben genannten Regeln gelten für die Mehrheit gesunder Pferde. Allerdings gibt es keine zwei gleichen Pferde und das gilt natürlich auch für die körperlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Ältere Pferde haben z.B. öfter Zahn- oder Mobilitätsprobleme. Daher können sie nicht wie junge Pferde 15 Stunden am Tag weiden und so selbst nach ihrer Nahrung suchen. Aus diesem Grund müssen wir immer ein bisschen kommerzielles Futter vorrätig haben. Kleie, Zuckerrübe, ein Pellet-Mix (Pellets, Flocken, Mais), Hafer, Gerste, Chaffed (gehacktes Heu) und Vitamine können bei Bedarf hinzugefügt werden um die Bedürfnisse individueller Pferde oder ggf. der ganzen Herde zu decken. Getreide wird meistens verwendet, wenn wir eine Gewichtszunahme bewirken möchten. Getreide reicht schon in kleinen Mengen. Sie sollten sehr vorsichtig damit sein, da zu viel Getreide zu unschönen Situationen führen kann. als Faustregel gilt, dass junge, gesunde Pferde mehr Heu und Weide fressen als ältere oder verletzte Pferde. Die Letzteren benötigen evtl. auch zusätzlich Proteine und Vitamine.

Wenn unser Pferd schwer arbeiten muss oder alt ist, ist es wahrscheinlich besser, sie mit einer kommerziellen Futtermischung zu füttern, die einen höheren Proteinanteil enthält.

Häckselprodukte werden häufig älteren Tieren mit Zahnproblemen angeboten.

Gerstenstroh ist sehr eiweißarm (ca. 5%) aber sehr ballaststoffreich.

Ein Feld mit Trifolium alexandrinum und andere verwandte Pflanzen, ist eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe.

Hafer-Heu eignet sich als Futter für Pferde, die keine besondere Aufgabe haben oder erst kürzlich schwanger geworden sind. Laut Bob Coleman sollten Pferdebesitzer das Haferheu auf den Nitratgehalt testen, um sicherzustellen, dass das Futter auch ohne Bedenken verzehrt werden kann. Der Nitratgehalt der Gesamtnahrung eines Pferde sollte 0,5% nicht überschreiten.

Im Allgemeinen ist der Magen des Pferdes im Vergleich zur Größe des Tieres, sehr klein. Ein Pferd sollte als kontinuierlich kleine Dosen fressen, anstatt 2-3 größere Mahlzeiten am Tag. Nach großer Anstrengung (z.B. Reiten) sollten Sie die Tiere allerdings nicht füttern, das dies sonst zu Koliken führen kann.

Schließlich hinterlassen Pferdebesitzer häufig Salzblöcke in den Boxen der Pferde. Die Pferde können nach Bedarf daran lecken und gleichzeitig Ihren Natrium und Chlorid bedarf stillen. Viele Salzblöcke sind zusätzlich mineralisiert, d.h. sie enthalten zusätzlich noch andere Mineralien. Die meisten Pferde erhalten schon genug Mineralien von kommerziellen Futtermitteln oder Vitaminpräparaten. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber.

Ein Pferdebesitzer, der das erste Mal dabei ist, muss sich zunächst an örtliche Experten, einen lokalen Tierarzt und / oder einen Agronomen wenden, um ein rationales jährliches Futterprogramm zu erstellen, und über giftige Pflanzen und Sträucher informiert werden, die in der Region häufig vorkommen. In vielen Fällen sind die Flora der Region und die Wetterbedingungen wichtige Parameter der endgültigen Gleichung. Der Tierarzt und der Pferdebesitzer sollten auch den körperlichen und zahnmedizinischen Zustand des Pferdes untersuchen. Unter der Aufsicht eines lizenzierten Tierarztes kann der Landwirt bestimmten Pferdefutterprogrammen Vitamine hinzufügen.

Das tägliche Fütterungsschema von Pferden ist sehr komplex, insbesondere wenn Sie mehr als 3 bis 4 Pferde mit unterschiedlichem Alter, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Bedürfnissen (z.B. wegen Zahnprobleme), usw. haben. Wenn Sie sich nur auf Ihr gutes Gedächtnis verlassen und keine Notizen über die Fütterung machen, werden Sie bald nicht mehr wissen, was für wen am besten ist. Idealerweise haben Sie einen eigenen Raum, in dem Sie das Futter für jedes Pferd zusammenwischen und mit der Zeit dann eine Tabelle entwickeln können, in der Sie festhalten, wie viel von den verschiedenen Futtermittel in das Futter für die einzelnen Pferde kommt.

Obwohl es langweilig und zeitraubend erscheint, kann es sehr nützlich sein, diese Art von Notizen zu machen: Wenn ein Pferd Symptome entwickelt und Sie in den letzten 3 oder 4 Tagen das Futter geändert haben, sollten Sie einen Tierarzt hinzuziehen. In diesem Fall hilft es genaue Informationen über Zutaten und die Menge der Zutaten analysieren zu können um eine korrekte Diagnose zu stellen.

Erfahren Sie hier mehr über Pflanzen, die für die meisten Tiere giftig sind.

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