Ertrag, Ernte und Lagerung von Gerste - Wie hoch ist der durchschnittliche Ertrag pro Hektar Gerste?

In den letzten fünf Jahren lag der Durchschnittsertrag bei Sommergerste bei 7,2 Tonnen pro Hektar, während der Durchschnittsertrag bei Wintergerste etwas höher ist. Etwa 10 % der Sommergerste werden zur Malzherstellung verwendet (1). Solche Erträge können nur von erfahrenen Landwirten auf bewässerten Feldern erzielt werden. Auf Feldern, die ausschließlich auf Regen angewiesen sind, beträgt der Ertrag etwa 50 bis 60 % der oben genannten Werte.

Ein kritisches Entwicklungsstadium der Gerste, welches den Kornertrag beeinflusst, ist der Zeitpunkt des Ährenschiebens. Aber auch der Zeitpunkt der Aussaat und die gewählte Sorte wirken sich auf den endgültigen Ertrag aus. Daher kann die richtige Wahl angepasster Sorten, des Pflanztermins und des Düngemanagements den Landwirten helfen, den Gerstenanbau zu optimieren, indem sie den Erntezeitpunkt auf Zeiten mit geringem Hitze- oder Frostrisiko abstimmen. Auf diese Weise kann die Diskrepanz zwischen dem potenziellen und dem tatsächlichen Ertrag verringert werden, was das Ziel eines jeden Landwirts ist. Der Hauptfaktor für diese Diskrepanz ist das Stickstoffmanagement (Cammarano et al., 2021).

Wann und wie wird Gerste geerntet?

Die drei wichtigsten Faktoren, die den Zeitpunkt der Gerstenernte bestimmen, sind das Wetter, die Gerstensorte und der Reifegrad der Pflanze. Im Allgemeinen wird empfohlen, zu ernten, wenn der Feuchtigkeitsgehalt unter 12 % liegt. Erntet der Landwirt jedoch, wenn der Feuchtigkeitsgehalt über 12 % liegt, sollte er das Getreide belüften oder trocknen lassen, um den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt für eine sichere Lagerung zu erreichen. Bei den Malzsorten ernten die Landwirte die Gerste in der Regel bei einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 18 %. Das heißt, sie ernten, wenn die Pflanzen die physiologische Reife (Teigreife) erreicht haben (2).

Die am häufigsten verwendete Maschine ist ein Mähdrescher. Die zwei üblichen Erntemethoden für Gerste sind das Direktschneiden und das Schwaden.

Wie lagert man Gerste richtig?

Vor der Ernte müssen sich die Landwirte entscheiden, ob sie ihre Erzeugnisse direkt verkaufen oder sie für einen bestimmten Zeitraum lagern wollen. Im ersten Fall sollte der Landwirt bereits einen Käufer gefunden haben (das ist im Vertragsanbau der Fall), dann muss er sich nicht um Übertrocknung oder Lagerkosten kümmern. Da das Produktangebot in diesem Fall jedoch hoch ist, sind die erzielbaren Preise für die Gerste recht niedrig. Durch die Lagerung des Produkts hat der Landwirt die Möglichkeit, es zu verkaufen, wenn die Preise ein höheres, wünschenswerteres Niveau erreicht haben.

Die Handhabung nach der Ernte spielt eine wesentliche Rolle für die Qualität des Endprodukts. Die Qualität von Gerste kann jedoch nicht während der Lagerung verbessert werden. Wenn das Getreide unsachgemäß geerntet und getrocknet wurde, bleibt die Qualität niedrig, egal wie gut es gelagert wird.

Im Folgenden werden einige wichtige Punkte zur Lagerung aufgeführt (3):

– Der erste Schritt für eine ordnungsgemäße Lagerung besteht in der Reinigung von Behältern und Geräten. Die verbleibenden alten Körner können mit Schädlingen kontaminiert sein, von denen eine neue Verseuchung ausgehen könnte. Begasung kann eine effektive Methode sein, um schwer zugängliche Bereiche zu reinigen. Als letzten Schritt des Reinigungsprozesses können Landwirte ein zugelassenes Insektizid mit Langzeitwirkung ausbringen.

– Die Lagertemperatur und der Feuchtigkeitsgehalt der Gerste sind die wichtigsten Faktoren, die die Lagerzeit bestimmen (4). Außerdem ist es von Vorteil, ein Belüftungssystem zu haben, um das Produkt kühl zu halten. Beachten Sie jedoch, dass die Belüftung kein Trocknungssystem ist und nicht zu diesem Zweck eingesetzt werden sollte.

– Kontrollieren Sie das gelagerte Produkt regelmäßig, bei kalter Witterung monatlich und bei warmer Witterung alle zwei Wochen. An der Oberfläche und in Probeentnahmen kann Schimmel gefunden werden.

Verweise

Cammarano, D., Ronga, D., Francia, E., Akar, T., Al-Yassin, A., Benbelkacem, A., Grando, S., Romagosa, I., Stanca, A. M., Pecchioni, N. (2021). Genetic and Management Effects on Barley Yield and Phenology in the Mediterranean Basin. Plant Sci. https ://doi .org /10.3389/fpls .2021.655406

Geschichte, Information über die Pflanze und Nährstoffgehalt der Gerste

Grundsätze für die Auswahl der besten Gerstensorte