Graufäule im Pfirsichanbau – Behandlung im Bereich Pella – Projekt Ploutos

Die Braunfäule (Monilinia spp) ist eine der schwerwiegendsten Krankheiten, die vor allem während der letzten 3-4 Jahre große Schäden im Pfirsichanbau verursacht hat. Die Schäden treten hauptsächlich nach dem Monat Juli auf, wenn die Tageslichtstunden abnehmen und die Luftfeuchtigkeit zunimmt.

Graufäule im Pfirsichanbau - Behandlung im Bereich Pella - Projekt Ploutos

Das Problem verschärft sich, wenn intensive oder anhaltende Niederschläge fallen, die das Fortschreiten der Krankheit am stärksten begünstigen. Von den Schäden sind vor allem die mittelspäten Sorten betroffen, die in der Region Pella den größten Teil der Erntemenge ausmachen.

Graufäule im Pfirsichanbau - Behandlung im Bereich Pella - Projekt Ploutos

Dies bedeutet für die Erzeuger eine größere Belastung bei den spät reifenden Sorten. Diese Sorten haben höhere Produktionskosten, da sie mehr Spritzungen, Bewässerung, Anbaumethoden usw. erfordern. Folglich sind die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Erzeuger größer als bei den anderen Pfirsichkrankheiten. Die wichtigsten verwendeten Wirkstoffe sind: Cyprodinil, Fludioxonil, Difenoconazol, Fluopyram, Tryfloxystrobin, Tebuconazol, Bocalid, Pyraclostrobin, Fenbuconazol usw.

Ordnungsgemäße Anbaupraktiken wie 1) guter Baumschnitt für eine gute Durchlüftung der Bäume, 2) präzise Bewässerung zur Vermeidung übermäßiger Feuchtigkeit auf dem Feld, 3) kontrollierte Düngung, insbesondere im Hinblick auf den Stickstoffeinsatz, der ein Hauptproblem für die Krankheit darstellt, und 4) rechtzeitiger Pflanzenschutz sind einige Grundprinzipien für eine wirksame Krankheitsbekämpfung.

In weiterer Folge wurde erkannt, dass die Pfirsicherzeuger in der Region Pella ihre Kulturen vor dieser spezifischen Krankheit schützen und gleichzeitig die hohen Produktionskosten senken müssen. Dies veranlasste die landwirtschaftliche Genossenschaft „PROODOS“ von Mandalos, ein intelligentes Anbausystem einzuführen.

Durch den Einsatz intelligenter Anbaulösungen sind die Erzeuger in der Lage, ihre Betriebsmittel effizienter zu verwalten, Pfirsiche von besserer Qualität zu produzieren und ihre Umweltbelastungen zu reduzieren. Sie sind beispielsweise in der Lage, den prozentualen Wassergehalt des Bodens nach einem Regenfall zu ermitteln. Daher können sie ihre Bewässerungsstrategie entsprechend anpassen, ein Prozess, der auch mit der Düngung zusammenhängt. Darüber hinaus erhalten sie Informationen über das Vorhandensein geeigneter Bedingungen für die Entwicklung einer Krankheit, so dass sie den Pflanzenschutz genau und rechtzeitig anwenden können.

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Genauer gesagt haben die Erzeuger die Gaiasense Smart Farming Lösung eingeführt, die durch das europäische Projekt Ploutos H2020 finanziert wurde. Insbesondere bietet das gaiasense-System folgende Funktionen:

1. Hilfe bei der rationellen Nutzung des Bewässerungswassers. Eine gezielte Bewässerung wird sowohl quantitativ als auch zeitlich durchgeführt, wobei der Bedarf der Pflanzen zu einem bestimmten Zeitpunkt berücksichtigt wird. 

2. Bereitstellung einer dreitägigen Wettervorhersage speziell für das Gebiet, in dem sich die Parzelle befindet und Übermittlung von Warnungen, für die in dem Gebiet herrschenden Wetterbedingungen 48 Stunden vor deren Eintreten. Dies ist für die Bewässerungsplanung äußerst wichtig, da Regenfälle, die auf Bewässerungsereignisse folgen, die Ernte innerhalb weniger Tage zerstören können.

3. Geben dem Erzeuger Informationen über den Nährstoffbedarf des Bodens an die Hand. Nach Abschluss der Bodenanalyse erhält der Erzeuger Anweisungen zu den Elementen, die auf seiner Parzelle im Mangel oder im Überschuss vorhanden sind. Auf diese Weise wird eine Verschlechterung der Bodenqualität vermieden. 

4. Geben Auskunft darüber, wann die Bedingungen in der Kultur für das Auftreten der Krankheit gegeben sind. Der Landwirt führt also gezielte Spritzungen durch und reduziert so den Einsatz von Pestiziden.

Die ersten messbaren Ergebnisse aus dem ersten Jahr der Einführung des Dienstes in der Region sind sehr ermutigend. Bei den berechneten Prozentsätzen wurden Schwankungen festgestellt, die auf die verschiedenen in dem Gebiet angebauten Sorten und die Besonderheiten des Mikroklimas zurückzuführen sind. Im Einzelnen wurde der Verbrauch von Bewässerungswasser um 36 bis 70 % gesenkt, was dazu beitrug, die Bodenfeuchtigkeit auf einem Niveau zu halten, das zur Vermeidung von Bedingungen verhilft, die das Auftreten einer Krankheit begünstigen würden. Darüber hinaus wurde der Einsatz von Pestiziden um 58 bis 65 % reduziert, was darauf hindeutet, dass die Erzeuger gezielte Spritzungen vornahmen, ohne das Risiko eines Befalls zu erhöhen und ohne die Qualität ihrer Erzeugnisse zu beeinträchtigen. Die Auswirkungen für die Erzeuger waren in zweifacher Hinsicht spürbar. Erstens konnten sie die Qualität ihrer Produktion aufrechterhalten und zweitens stellten sie eine Senkung der Produktionskosten um 32 bis 39 % fest.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erzeuger durch die Befolgung der vom örtlichen Agrarwissenschaftler/Berater empfohlenen Anbaupraktiken die Auswirkungen der Krankheit unter Kontrolle halten konnten. Die Smart-Farming-Lösung von Gaiasense ist jetzt ein wichtiger Verbündeter, der frühzeitig vor dem Auftreten der Krankheit warnt.

Kontaktdetails:

NEUROPUBLIC SA

Marianna Gkavrou│ Junior Projektleiterin – M. Eng. Agraringenieur

E-Mail: [email protected]

 

NOVAPLAN Agrarberater -Studien -Zertifizierungen

Maria Liapoura │M. Sc. Agronom

E-Mail: [email protected]

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